In aller Munde,
aber noch immer unerschlossen:

Das Werk von Lilly Kolisko

Zur Problematik von privat geerbten Nachlässen

.

[Archivalie – Dezember 2015]

.
.

.

↩︎  * 02.09.1889 Wien – † 20.11.1976 Gloucester
……[andere Geburtstage 1.9. oder 31.8.]
……[meist auch falsch «Lili» oder «Lilli» geschrieben]

.

.

.

↩︎  Der berühmte Garten von Lilly Kolisko in Stuttgart
……mit den Sonnenblumen-Wachstumsversuchen …

.

.

.

..

.

↩︎  Treffen anthroposophischer Wissenschaftler, Amsterdam 1929

Die Ausgangssituation (heute)

.
Nur wenige von Rudolf Steiners Anthroposophie inspirierte, sich an deren wissenschaftlichem Ansatz, an naturwissenschaftlichen erweiterten Kriterien messende Forscher/innen sind in der mehr oder weniger sog. offiziell anerkannten Wissenschaft noch heute wenigstens dem Namen nach geläufig, dies trifft allen voran zu auf Lilly Kolisko. An ihren Forschungsergebnissen hauptsächlich im Bereich der Potenzierforschung, an ihrem «Nachweis der Wirksamkeit kleinster Entitäten» kommt weiterhin niemand ernsthaft vorbei [vgl. das folgende Werkverzeichnis].

Zwar sind auch Theodor Schwenk, Hans Jenny und Paul Schatz (dieses Pioniere-Trio) auf dem Büchermarkt recht präsent und in bestimmten Gefilden im Munde nicht weniger, nichtsdestotrotz ist die «Madame Curie» der anthroposophisch-naturwissenschaftlichen Forschung vergleichsweise gefragter – zum Teil gerade weil ihr Werk zu weiten Teilen näherhin unbekannt geblieben ist.
Ihre stille Art, die Abgeschiedenheit ihres Labors abseits des sog. Stuttgarter Systems (wenn auch Teil der Forschungsinstitute Der Kommende Tag A.-G.), dann die Ereignisse rund um den innergesellschaftlichen Zwist in der einstigen Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft (mit dem Höhepunkt 1935/36), der auch ihre und ihres Gatten Eugen Kolisko Migration auf die Britsche Inseln zur Folge hatte, all dies und mehr trug nicht gerade dazu bei, dass sie in Form ihrer herausragenden Untersuchungen zum Zusammenhang von kosmischen und irdischen Kräften gesehen, entsprechend beachtet, gebührend, kenntnisreich, differenziert genug gewürdigt wurde.
In Vergessenheit geraten ist sie nie, trotzdem ihre Arbeiten nach ihrer Stuttgarter Zeit zu weiten Teilen im Selbstverlag herauskamen, zuletzt eben in England, einige dann auch zweisprachig. Ihre Schriften haben gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts fast schon eine Art Devotionalien-Status erlangt, jedenfalls ist deren antiquarische Preis ins Unerschwingliche geraten. Ersichtlich insbesondere am grundlegende Standardwerk «Landwirtschaft der Zukunft», das trotz unbestritten grosser Nachfrage bezeichnenderweise leider bis dato nie eine richtige Neuauflage erfahren hat.

Das Internet ist unseres Erachtens nicht ein Ort, wo man berechtigterweise dies und jenes zu verstehen gibt, nicht das Medium, um «Menschliches Allzumenschliches» öffentlich zur Sprache zu bringen, hier was die nicht unwesentlichen (Hinter-)Gründe dieser inzwischen Jahrzehnte lang währenden Misere betrifft. Nur so viel: Wie zuweilen, nicht selten bei solchen Nachlässen der Fall, haben auch im Falle von Lilly Kolisko die Kinder bzw. Kindeskinder sozusagen ganz andere Interessen an der heutigen Hinterlassenschaft (d.i. Forschungsnotizen, Tagebücher und derlei mehr) denn deren Schöpferin, oder eine auf Transparenz und wie üblich freie Zugänglichkeit bedachte Öffentlichkeit. Inhaltlich daran kaum (weiter) interessiert, sind sie offensichtlich nicht «guten Willens», Biografen/innen oder sonstige Forscher bei der Erschliessung der im doppelten Sinne des Wortes bedeutenden Bestände real zu unterstützen oder wenigstens gewähren zu lassen (wobei eine weitere archivarische Aufgabe darin bestünde, die wenigen auf dem Kontinent vorhandenen ergänzenden Materialien von Lilly und Eugen Kolisko mit den «insulanischen» zu vergleichen, soweit nötig zusammenzuziehen und aus alledem ein zuletzt insgesamt geordneter, professionell durchstrukturierter Nachlass zu bilden). Die bloss materiellen Erben sind vielmehr nahezu ausschliesslich auf letztlich unrealistische Nettoeinnahmen via eigene Reprints oder Tantiemen für ausnahmsweise doch gewährte Abdruckrechte bedacht [vgl. im Web die dort feilgebotenen Titel, samt neuere Übersetzungen etwa ins Italienische]. Formal-rechtlich über die sog. Copyrights verfügend (die nach eigener einseitiger Interpretation auch alle Publikationen in Journalen oder ähnlich umfassen sollen), verwehren sie anderen quasi deren Früchte bzw. einen eigenen fruchtbaren Umgang mit all den «Papieren von anno dazumal». Daher verstauben, dümpeln besagte Unterlagen seit etlichen Jahren nach wie vor vor sich her, bis dato (trotz diverser ernsthafter Kooperationsangebote) ohne Aussicht darauf, dass dem bald anders werden würde oder dass dieser Zustand alleine schon menschlich gesehen gewendet werden könnte.
Erschwerend kommt zu alledem hinzu, dass grosse Teile der Koliskoschen Notierungen scheints in der sog. Gabelsberger Kurzschrift gehalten sind, vermutlich allesamt oder grossmehrheitlich in Deutsch.

Nur eine konzertierte Aktion (samt ausreichender Finanzierung zunächst eines ggf. Teilabkaufes der Bestände in privater Hand) könnte helfen, diesem Trauerspiel, ja «wissenschaftlichen Tragödie» ein Ende zu setzen. Darauf aufbauend müsste dann endlich eine ordentliche Biografie geschrieben werden und das wissenschaftliche Werk aufgrund der neuen, erweiterten Quellenlage aus heutiger Sicht und im Vergleich zu zeitgenössischen Ansichten beschrieben und beurteilt werden.
Zu beachten ist hierbei, dass nach den Copyright-Bestimmungen auf dem europäischen Festland jene bez. Eugen Kolisko (verst. 1939) seit kurzem, hingegen bez. seiner Gattin Lilly Kolisko (verst. 1976) noch lange nicht abgelaufen sind.
Nicht weniger symptomatisch ist wohl, dass Letztere noch keinen Eintrag unter «Wikipedia» hat [siehe indes jener unter  Forschungsstelle Kulturimpuls – Biographien Dokumentation]

.

*
.

Eigenen sog. Webrecherchen ist es überlassen, die vielen ergänzenden Angaben, Verweise (Links) etc. aufzufinden.

.
Man beachte hierbei u.a.m.:

.

.
.

↩︎   Cover, dem man die häufige Bibliotheks-Ausleihe ansieht …

Mitteilungen des Biologischen Instituts am Goetheanum, Nr. 1 (Exzerpt)

:

– Physiologischer Nachweis der Wirksamkeit kleinster Entitäten, S. 5f.

«Das Studium der Potenzwirkungen kann verbunden werden mit einem Studium der Gestaltungskräfte, die in den Stoffen verborgen ruhen.
Die Anregung zu diesem Studium verdanke ich ebenfalls Dr. Rudolf Steiner. Im Jahre 1923 forderte er mich auf, die ‹Gestaltungskräfte› zu studieren bei verschiedenen Pflanzen.»

«Die Anregung Rudolf Steiners, Pflanzensäfte auf Filterpapier auftropfen zu lassen, wurde ausgeführt.»

Versuche mit Roßkastenienrinde

– Kristallgestaltungskräfte, S. 42f.

«Wiederum stand am Beginne der Forschungen eine Anregung von Dr. Steiner. Es sollte studiert werden der Einfluß von Pflanzensäften auf den Kristallisationsvorgang. Die Überwindung der Kristallgestaltungskraft durch die Pflanzengestaltungskraft.»

«Beim Studium der Kristallgestaltungskraft ergab sich sofort die Notwendigkeit, zu prüfen den Einfluß von Tag und Nacht.»

«Im Jahre 1924, während des landwirtschaftlichen Kurses in Koberwitz, machte Rudolf Steiner wiederum interessante Ausführungen über die Kristallisationskräfte in der Natur.»

.

.
.

↩︎  Cover des für die Geschichte der Anthroposophischen Bewegung
……massgebenden Zeugnisses von L. Kolisko:
……«Eugen Kolisko – Ein Lebensbild» [eine ebenso vergriffene Rarität]

Bibliographie

.

  • .Bibliographie zu Lilly Noha Kolisko (2.9.1889–20.11.1976) [Auszug]

.

PDF herunterladen

.

*

.

  • Eugen Kolisko / L. Kolisko: Die Landwirtschaft der Zukunft, Selbstverlag (gedruckt in Schaffhausen) 1953
454 S. + 11 Tafeln, mit 299 Abb. und 4 Tafeln (im Text),
dazu insges. 11 graphische Darstellungen und Abbildungen als Beilagen<
.
[Einleitung (Eugen Kolisko), Vorwort (L. Kolisko, 1939), Anmerkung (L. Kolisko, 1939), Vorwort zur deutschen Ausgabe (L. Kolisko, 1953), Inhaltsverzeichnis, Verzeichnis der Abbildungen, Erster Teil – Kosmische Einflüsse (…), Zweiter Teil – Die Wirksamkeit kleinster Entitäten in der Landwirtschaft (…), Dritter Teil – Rudolf Steiners Ratschläge für eine Erneuerung der Landwirtschaft (…), Vierter Teil – Wie ist die gegenwärtige Lage in der Landwirtschaft und welches ist unsere Aufgabe für die Zukunft? (…), Nachwort, Literaturnachweis, Sachregister]
.

 früheres Werbe-Faltblatt zum besagten Buch [PDF]

im Web auf dem Server von soilandhealth.org [Bestellmöglichkeit]

.

Weitere Beiträge
.

  • in: Anthroposophie – Wochenschrift für freies Geistesleben
    .
  • in: Gäa Sophia
    .
  • in: Korrespondenz der Anthroposophischen Arbeitsgemeinschaft in Deutschland
    .
  • in: Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland
    .
  • in: Natura
    .
  • in: Sternkalender
    .
  • u.a.m. [folgt ev.]